Hallo kleiner Gärtner, was machst du jetzt im Frühling? Hast Du Lust, einmal Sommergemüse vorzuziehen oder schon mit der Direktsaat zu beginnen?
Hier ein paar Tricks, Tipps und etwas Streber-Wissen rund um das Thema Aussaat:
Fangen wir mal mit dem Vorziehen an…
Vorziehen bedeutet, dass du Gemüsesorten erst im Haus aussäst, weil es draußen noch zu kalt ist.
Das geht sehr gut bei Tomaten, Gurken , Paprika, Zucchini, Kürbissen, Salat und allen Kohlsorten.
Die Auswahl an Saatgut-Sorten für dieses Gemüse ist riesig – Du kannst dir die Tomatensorte aussuchen, die dir am Besten schmeckt.
Fürs Vorziehen brauchst du
- Mehrere saubere Töpfe: Klopapierrollen (Bastelanleitung siehe unten), Eierkartons, Quelltöpfen (das sind zusammen gepresste Kokosfasern, die in Verbindung mit Wasser zu einem kleinen „Topf“ werden, der sich später auflöst), Tontöpfen oder alte Plastiktöpfe
- Aussaat- bzw. Kräutererde: Erde, die möglichst wenig Dünger enthält, damit die Keimlinge, auf der Suche nach Nährstoffen, reichlich Wurzeln bilden. So erhältst du kräftige und gesunde Pflanzen.
- Samen deiner Wahl
- passende Stifte zum Beschriften deiner Töpfe, damit du nachher noch weißt, was du gesät hast
- Kisten oder Paletten, in die Du die Töpfe stellen kannst
- Frischhaltefolie
Und jetzt geht es los
Befülle die Töpfe zu 2/3 mit Erde und drücke diese leicht an;
Lege in jeden Topf ein Samenkorn und bedecke es mit etwas Erde. Wenn Du immer nur ein Samenkorn nimmst, sparst Du dir nachher das Vereinzeln (sog. Pikieren) der Pflänzchen, bei dem schnell Wurzeln beschädigt werden könnten..
Beschrifte zum Schluss die Töpfe, damit Du den Überblick behältst.
Nun stelle alle Aussaatgefäße in deine Kiste, die Du zuvor mit Frischhaltefolie ausgelegt hast. Giesse die befüllten Töpfe dort vorsichtig an. Am besten geht das mit einem Wasser-Sprüher.
Nun kannst Du die Kiste auch noch mit Frischhaltefolie bedecken. Damit wird die Feuchtigkeit besser gespeichert. Achte bitte darauf, dass die Töpfe nicht austrocknen, damit der noch empfindliche Keimling nicht vertrocknet.
Zum Schluss stelle die Kiste an einen warmen (ca. 22°C ) und hellen Standort. Wenn die Samen gekeimt sind, setze die Kiste an einem kühleren, hellen Ort, damit die Keimlinge nicht zu schnell wachsen und instabil werden.
Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist und deine kleinen Pflanzen mindestens vier bis sechs Blätter haben, kannst Du sie nach draußen in dein Beet oder in große Töpfe pflanzen. Ab jetzt ist es sehr wichtig dass deine Gemüsepflanzen sehr viel Dünger bekommen (Langzeitdünger oder wöchentlich Flüssigdünger)
Basteltipp für die Pflanztöpfe aus Papier
Das brauchst du: Klopapierrollen und eine Schere
Schneide als erstes die Klopapierrollen an einer Seite 4x ca 1cm ein. Die Schnitte sollten den gleichen Abstand haben.
Nun falte die einzelnen Laschen nacheinander nach innen. Die letzte Lasche unter die erste Lasche stecken, so das ein fester Boden entsteht.
Fertig ist dein Pflanztopf. Der Vorteil bei diesem Topf und den Eierkartons ist, dass Du die Pflanzen einfach mit Topf draußen einpflanzen kannst: Der Topf verrottet vollständig.
Und wie geht das mit Direktsaat?
Direktsaat bedeutet, dass Du dein Lieblingsgemüse direkt in dein Gartenbeet oder Hochbeet säen kannst, ohne es im Haus vorzuziehen.
Ab April kannst du bereits dicke Bohnen, Erbsen, Möhren, Radieschen, Spinat, Zwiebeln und auch schon die ersten Salatsorten draußen aussäen. Damit du einen genauen Überblick hast, wann dein Lieblingsgemüse und deine Lieblingsblumen genau ausgesät werden sollten, gibt es Aussaatkalender.
Du brauchst nur ein freies Beet ohne Unkräuter, welches schön aufgelockert ist. Mische Naturdünger oder fertigen Kompost vor dem Säen unter die Erde. Damit alle Gemüsesorten gut gedeihen, achte darauf, was Du nebeneinander setzt:
- Bohnen = Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Sellerie, Tomaten
- Erbsen = Bohnen, Knoblauch, Salat, Porree, Radieschen, Spinat, Zwiebeln
- Gurken = Bohnen, Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Kohl, Salat, Porree, Sellerie, Zwiebeln
- Kartoffeln = Kohl, Kohlrabi, Spinat
- Kohlrabi = Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Salat, Porree, Radieschen, Rote Beete, Sellerie, Spinat
- Möhren = Erbsen, Knoblauch, Mangold, Porree, Radieschen, Tomaten, Zwiebeln
- Kopfsalat = Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kohl, Kohlrabi, Möhren, Porree
Eine gute Nachbarschaft, auch Mischkultur genannt, hat die Vorteile, dass sich die Pflanzen mit ihrem Bedarf an Licht und Dünger gegenseitig unterstützen.
Nun kannst du nach Saattüten- Anleitung dein Wünsch Gemüse aussäen und in den ersten Tagen gut feucht halten. Sollten noch einmal Nachtfröste kommen, decke die zarten Pflänzchen mit einem Gartenvlies ab (du kannst auch ein altes Bettlaken oder Handtuch nehmen).
Viel Spaß beim Basteln, beim Beobachten, wie deine kleinen Pflanzen wachsen und später natürlich beim Naschen und Ernten.